Fahrtenbericht zur VKL-Gepäcktour auf der Lahn
von Sabrina Eberwein

Am Freitag den 25. Aug. trafen sich die insgesamt 16 Teilnehmer um 17 Uhr am Verein, um die Boote und das Gepäck für das Wochenende in die beiden Vereinsbullis zu verstauen.Erstaunlicher Weise saßen wir wie geplant um 18 Uhr in den Bussen und es konnte losgehen zu unserem ersten Etappenziel dem Jugendzeltplatz in Leun direkt an der Lahn.
Wir kamen gut durch und waren pünktlich für die vorab bestellte Pizzalieferung mit dem Aufbau der Zelte fertig, der gemütliche Teil des Abends konnte also eingeläutet werden; bei Pizza und Wein stimmten wir uns auf die bevorstehenden zwei Tage mit Gepäck in den Booten auf der Lahn ein. Als die ersten Tropfen fielen, verkrümelten wir uns in unsere Zelte, doch es war uns nicht klar, wie es in dieser Nacht mit Gewitter, Starkregen & Sturm zur Sache gehen würde. Unsere Zelte blieben – im Gegensatz zu dem der Pfadfinder – trocken und der Morgen war sonnig und freundlich also starteten wir nach dem Umsetzen der Fahrzeuge gut gelaunt zum ersten Etappenziel in Gräveneck.

Wir amüsierten uns unterwegs über die sehr zahlreichen Leihcanadierfahrer die im „Zick-Zack-Stil“ die Lahn stromabwärts befuhren. Canadierverleiher an der Lahn schein ein einträgliches Geschäftsmodell zu sein. An der ersten Schleuse bedienten zwei ebenso unerfahrene Damen die Schleuse, was uns eine gefühlt ewige Wartezeit bescherte, die der ein oder andere mit einem Schlückchen Sekt verkürzte. Die Hauptattraktion des ersten Tages war unumstritten der Schifffahrtstunnel. Er unterquert auf einer Länge von 195 Metern den Mühlberg, auf dem sich die Stadt Weilburg befindet, von Norden nach Süden und vermeidet so einen etwa zwei Kilometer langen Bogen der Lahn mit zwei Wehren. Der Tunnel wurde zwischen 1844 und 1847 errichtet und bildet heute zusammen mit den parallel verlaufenden Straßen- und Eisenbahntunneln das sogenannte Weilburger Tunnelensemble.
Am Campingplatz in Weilburg gönnten wir uns ein Kaffeepäuschen in einem schattigen Biergarten um uns frisch gestärkt zum Endspurt und unserem Ziel dem Campingplatz in Gräveneck aufzumachen. Am Campingplatz Gräveneck herrschte bei unserer Ankunft reges „Leihcanadier-fahrertreiben“ und so bauten wir mit gebührendem Abstand unser zweites Lager auf. Frisch geduscht statteten wir der Campingplatz-Gastronomie einen Besuch ab und waren sehr erstaunt über die überdurchschnittliche Qualität und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch hier war beim ein oder anderen das Auge größer als der vermeintlich große/leere Paddlermagen; so blieben vom XXL Schnitzel (500g) die Beilagen übrig 😀
Auch dieser Abend klang gemütlich aus und am Sonntag genossen wir in der bereits lobend erwähnten Pizzeria ein gutes Frühstück, was die Grundlage für die letzte Paddeletappe bilden sollte. Zuvor mussten die Boote an einem – sagen wir mal „suboptimalen“ Einstieg zu Wasser gelassen werden, derjenige der diese Treppe mit Geländer in der Mitte verbrochen hat, ist vermutlich noch nie mit einem Kajak dort ein- oder ausgestiegen. Doch mit vereinten Kräften waren alle trocken eingestiegen und sogar das etwas unhandliche 2-Personen-Faltboot eines Vereinskameraden inklusive Ausrüstung für eine – gefühlt – mehrwöchige Expedition konnte zu viert, ohne Schaden zu nehmen zu Wasser gelassen werden.
Der Morgennebel lichtete sich und versprach einen wunderschönen sonnigen Spätsommertag auf dem Wasser. Womit wir das verdient haben, keine Ahnung 😀 Dank Josefs wie immer hervorragender Organisation waren wir schon um 14 Uhr am Ziel und während das 2. Fahrzeug aus Leun geholt wurden, verluden wir die Boote auf den Vereinshänger. Nach gut einer Stunde waren die Shuttlebunny´s wieder da und wir konnten uns Richtung Heimat aufmachen. Unser Vereinskamerad Dieter Duffner und seinem Freund Peter haben übrigens nach einer kurzen Pause die Fahrt fortgesetzt und sind von der Lahn auf den Rhein und bis zu unserem Verein gepaddelt. Am frühen Nachmittag waren wir zurück in Leverkusen und nach zügigem Abladen konnten alle etwas übernächtigt aber zufrieden den Heimweg antreten.
An dieser Stelle nochmals ein riesiges Dankeschön an unseren „Leitwolf“ Josef der – wie immer – einen topp Job als Fahrtenleiter und die Fahrt zu einem tollen Erlebnis gemacht hat.

Wir freuen uns auf eine Fortsetzung dieser Gepäckfahrt im nächsten Jahr!