In den zweiwöchigen Osterferien machte sich der VKL mit etwa 30 Paddlern auf nach Laruns, einen kleinen Ort in den französischen Pyrenäen. Nach einer langen und lustigen Autofahrt in den Mannschaftsbussen, kam die Gruppe im kalten Nass endlich an und bezog das Ferienhaus.

Da am 02. April, der erste volle Tag, das Wetter immer noch unangenehm geblieben ist, beschloss sich die Gruppe in zwei zuteilen – so ging es für die Familien in eine warme Therme mit anschließendem Wochenmarkt, während die Fortgeschrittenen über den im Schneesturm liegenden Pass nach Spanien gefahren sind und dort am Fluss Gallego ebenfalls einen warmen Tag erlebt haben. Der Gallego liegt hinter einem Stausee und wird durch ein Wasserkraftwerk reguliert, weshalb ein ausreichender Mindestpegel gewährleistet war. Dort ging es zwischen roten Felsen durch kleine Niederklämme, wo oben die Geier kreisten. Wildwassertechnisch war es ein schönes Einpaddeln des Jahres mit vielen technisch interessanten Stellen.

Das Wetter ist endlich gut, die Teilnehmer sind motiviert – ideale Bedingungen also mit der ganzen Gruppe auf das Wasser zugehen! Gepaddelt wird an diesem Tag die Motorcross-Strecke des Gave de Ossau bei Mittelwasser. Dieser Abschnitt ist mit einer Wildwasserstufe von II (III) sehr gut auch für die jüngeren und Anfänger geeignet – ob im Topo Duo, wo ein Anfänger im selben Boot sitzt wie ein Übungsleiter und sich so besonders sicher an die Strömung des Flusses rantasten kann, oder im Einzelkajak. Nachdem die Anfänger unter der Aufsicht unseres Übungsleiterteams viele Kehrwasser fahren und Traversieren geübt haben, ist eine kleine Gruppe der Übungsleiter nach dem Zwischenausstieg noch weitergehfahren, wo sie sich bei einer kleinen Strecke von WW III bis III+ auspowern konnten. Und weil alles so schön war, ging es am nächsten Tag gleich nochmal dahin.

 

Dadurch, dass wir unseren Rhythmus: zwei Tage paddeln, ein Tag paddelfrei – für die Anfänger haben, damit man sich zwischendurch erholen kann, ging es am 05. April für eine große Gruppe in die Nähe von Piedrafita de Jaca über den Pass nach Spanien. Dort sind wir zu einem wunderschönen Bergsee entlang eines kleinen Baches hochgewandert. Immer wieder musste das Bächlein überquert werden – eine hervorragende, superlustige und dreckige Teambuildingaufgabe;). Oben angekommen wurde am See erstmal gepicknickt und die Natur genossen, bevor es für die meisten wieder runter ging. Eine kleine Gruppe ist noch ein paar Höhenmeter weiter zur Arco de Piedrafita, ein großes natürliches Tor aus Felsen, gewandert. Gleichzeitig ist eine kleine Gruppe der Übungsleiter weitere Flüsse für die nächsten Tage scouten gegangen.

Von daher konnte die ganze Gruppe auf einen landschaftlich sehr schönen Abschnitt auf dem Gave de Pau mit WW II mit zwei III-er Stellen und dem abschließenden Highlight einer Wildwasserslalomstrecke am Ausstieg mit WW II bis III befahren. Dort haben wir uns viel Zeit gelassen: die Einen haben ihre Kajaks nochmal an den Beginn der Slalomstrecke hochgetragen, um weiter Kehrwasserfahren zu üben, während ein paar andere unten in den Verschneidungszonen kleine Tricks geübt haben. Auf jeden Fall ein weiterer gelungener Tag mit viel Sonne und Spaß!

Am, 07. April, hat die Gruppe sich erneut aufgeteilt. Die eine ist zum Gave de Aspe gefahren und hat einen schönen Tag auf WW III verbracht, inklusive einer Wurfsackwerfen-Übung und Sicherung-Übung. Ein Wehr musste auf der Strecke um tragen werden, das war kein Problem, da es extra für Paddler eine Anlegestelle gegeben hat. Die zweite Gruppe ist zum Garonne in die Richtung von Luchon gefahren, damit dort die neueingetroffenen Anfänger auf einer entspannten WW I bis II Strecke ein erstes Bootsgefühl bekommen. Es hat ein paar Schwimmer gegeben, aber ohne Verletzungen und auch erste erfolgreiche kleinere Kehrwasserfahrten.

Mittlerweile war die Hälfte der Fahrt bereits vorbei und für die meisten gab es einen Pause-Tag oder für die, die noch Kraft hatten, ging es nochmals als kleine Abschiedsrunde für eine kleine Gruppe auf den Gave de Aspe, da uns an diesem Abend bereits drei Übungsleiter verlassen mussten.

Am Sonntag, den 09. April, haben wir nochmals auf dem Gave de Oussau mit den Teilnehmern viel üben können, bevor es am Tag drauf nach Pau gegangen ist. Nach einer kurzen Stadtbesichtigung haben wir für zwei Stunden auf der olympischen Slalomstrecke mitten in der Stadt, jede Menge Spaß gehabt! In der ersten Stunde mit etwas weniger Wasser und in der Zweiten mit etwas mehr Wasser konnten die Teilnehmer je nach ihrem Können, versuchen die Strecke gerade runterzukommen, Kehrwasser zu fahren an einfacheren und schwierigeren Stellen oder auch in der ein oder andere Welle und Walze zu surfen und an seinen Tricks und Spielerein zu üben. Durch das Förderband am Ende der Strecke konnte man zudem einfach im Boot sitzen bleiben und eine Runde nach der anderen drehen, solange man nur die Kraft und Ausdauer dazu hatte. Am Ende wurde von Einigen das richtige Schwimmen im Wildwasser nochmal geübt, da man auch das können muss und es sich auf so einer Slalomstrecke, wegen ihrer Künstlichkeit, anbietet. An diesem Ostermontag haben sichtlich alle was dazu gelernt und sind abends glücklich und erschöpft ins Bett gefallen.

Der nächste Tag sollte ebenfalls ein Highlight werden: der Verein ist nach San Sebastian, Spanien an den Atlantik gefahren. Bei Sonne, Strand und Meer haben einige ihre Kajaks abgeladen und sind raus in die 1,70 Meter hohen Wellen gefahren, um zu surfen. Diese besondere Erfahrung war ganz anders als auf den Flüssen und man musste sich ein bisschen umsortieren, schlussendlich hat es aber gut funktioniert und kaum eine Welle war vor den VKLern sicher. Während die einen also surften, badeten oder relaxten die anderen am Strand und wurden braun. Anschließend besichtigten wir noch die schöne Stadt und gingen natürlich Tapas essen, bevor es wieder zurück nach Laruns ging.

Am 12. April teilte sich die Gruppe erneut: Eine fleißige kleine Übungsleitergruppe kundschaftete einen neuen Wildwasserabschnitt für die Anfänger aus, während viele in einen Klettergarten gefahren sind. Dort gab es für Groß und Klein entsprechende Parcours und immer wieder hat man unterschiedliche Leute zwischen den Bäumen und Felsen rutschen, klettern oder hängen sehen. Nachdem es gegen Ende hin angefangen hat zu regnen, kehrten auch die letzten klitschnass zu den Autos zurück.

Da sich der Urlaub langsam dem Ende zuneigte, paddelten wir donnerstags noch einmal den vertrauten Gave de Aspe und machten uns abends daran, die Boote und unsere Sachen für die Heimfahrt zu packen. Freitags am Abfahrtstag entschieden wir uns dann dagegen noch einen Flussabschnitt zu paddeln, da das Wetter nicht wieder besser wurde und wir die lange Rückfahrt nicht nass bestreiten wollten. So kehrten wir schon am frühen Samstagmorgen an unserem Bootshaus wieder ein.

Alles in Einem war die Ostertour 2023 eine sehr gelungene und schöne Tour. Die Teilnehmer haben viel gelernt, das Wetter war größtenteils richtig schön und durch unsere zwei Vereinsbusse und zwei Hänger hatte man fast jeden Tag die Wahl zwischen zwei Ausflügen. Alle hatten sichtlich viel Spaß und – das muss man zum Schluss nochmal hervorheben – das Essen war extrem gut.

Großer Dank an Wolle, der jeden Tag fleißig für uns köstlich gekocht hat! Danke auch an Hansi und Micha, die, ein weiters Mal, so eine tolle Ostertour für uns organisiert haben!

 

Viele Grüße,

Theresa Faust